| 
            
         
            
      
      
      
      Eine Datensammlung zu den häufigsten Pflegediagnosen in der Suchttherapie 
      
        
      
        
      
      
      Ziele der Datensammlung 
      
        
      
      
      
      
      1.  
       
      
      
      
      Welche 
      Pflegediagnosen lassen sich bei Patienten im suchttherapeutischen 
      
           
      
      
      
      
      
      Bereich 
      stellen? 
      
      
      
        
      
      
      
      
      2.  
       
      
      
      
      Welche 
      Pflegediagnosen kommen häufig vor? 
      
      
      
        
      
      
      
      
      3.  
       
      
      
      
      Ist es 
      möglich standardisierte Ziele, Maßnahmen und Evaluationskriterien zu 
      
         
      
      
      
      
         entwickeln? 
      
        
      
        
      
      Vorkommen 
      und Häufigkeit 
      
      
        
      
      Suchtpatienten 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Alter: 20 Jahre bis 55 Jahre 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Verweildauer 3 Monate bis 24 Monate 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Durchschnittliche Verweildauer 18 Monate 
      
      
        
      
      
      
      Rechtsgrundlage 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Verurteilt nach § 64 StGB / § 21 StGB 
      
      
        
      
      
      
      Medizinische Diagnosen 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Polytoxikomanie 
      
      
      
      
      Ø   
       
      Opiatabhängigkeit 
      
      
      
      
      Ø   
       
      Alkoholabhängigkeit 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Dissoziale Persönlichkeitsstörung 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Narzisstische Persönlichkeitsstörung 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Borderline Persönlichkeitsstörung 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Unreife Persönlichkeitsstörung 
      
      
        
      
        
      
      
      Pflegeprozess 
      
      
        
      
      
      1. 
      Informationssammlung 
      
      
      
        
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Krankenakte 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Pflegeanamnese 
      
      
      
      
      Ø    
       
      Behandlungsplan 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Pflegeplanungen 
      
      
      
      
      Ø    
       
      Bezugspflegegespräche 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Austausch mit Kollegen 
      
        
      
      
      2. 
      Pflegediagnosen/Pflegeprobleme 
      
      
      
          Für den Patienten werden individuelle Pflegediagnosen erstellt. 
      
      
        
      
      
      3. Pflegeziele 
      
      
      
          Für den Patienten werden individuelle Pflegeziele definiert. 
      
      
        
      
      
      4. Pflegemaßnahmen 
      
      
      
          Für den Patienten werden individuelle Pflegemaßnahmen geplant. 
      
      
        
      
      
      5. Evaluation 
      
      
      
          regelmäßige Überprüfung der Pflegeplanungen 
      
        
      
        
      
      
      Auswertung 
      
      
        
      
      
      
      Vergleich aller gestellten Pflegediagnosen 
      
      
      
        
      
      
      
      
      1.  
       
      
      
      
      Welche Pflegediagnosen werden gestellt? 
      
      
      
        
      
      
      
      
      2.  
       
      
      
      
      Wie viele unterschiedliche Pflegediagnosen werden gestellt? 
      
      
      
        
      
      
      
      
      3.  
       
      
      
      
      Wie häufig werden einzelne Pflegediagnose gestellt? 
      
        
      
        
      
      Ergebnis 
      
      
        
      
      
      
      Die 20 häufigsten gestellte Pflegediagnosen 
      
      
        
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      
      Coping des Betroffenen, beeinträchtigt (↑↑↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      
      Coping des Betroffenen, defensiv (↑↑↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Soziale Interaktion, beeinträchtigt 
      
      
      (↑↑↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Coping des Betroffenen, Entwicklung der Ressourcen 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Selbstwertgefühl, gering 
      
      
      (↑↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Selbstwertgefühl, gering, Risiko 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Selbstschutz, beeinträchtigt
      (↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Behandlungsempfehlung, Handhabung beeinträchtigt
      
      
      
      (↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Behandlungsempfehlung, Entwicklung der Ressourcen 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Verneinung (Verleugnung) 
      
      
      (↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Aggression gegen andere, Risiko 
      
      
      (↑↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Selbstorganisation, beeinträchtigt 
      
      
      (↑↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Realitätswahrnehmung, beeinträchtigt 
      
      
      (↑) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Rollenerfüllung, unwirksam 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Beschäftigung / Arbeit, beeinträchtigt 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Ruhe innerlich, beeinträchtigt 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Energie / Kraft, beeinträchtigt 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Erschöpfung (Müdigkeit) 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Schlafen, beeinträchtigt 
      
      
      
      
      Ø    
       
      
      Angst 
      
        
      
        
      
      Coping des 
      Betroffenen, beeinträchtigt 
      
      
        
      
      
      
      Definition: 
      
      
        
      
      
      Ein Pflegephänomen, 
      bei dem ein Mensch nicht über die Kompetenz verfügt, der Situation 
      angemessene Bewältigungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. 
      
        
      
      
      
      (POP Pflegediagnose 80012, Seite 523) 
      
      
        
      
      
      
      „Eine Störung der Anpassung- und der Problemlösungsfähigkeit eines 
      Menschen in Bezug auf die Einschätzung von Situationen, die Auswahl 
      geeigneter Reaktionen und die Unfähigkeit, vorhandene Ressourcen zu 
      nutzen.“ 
      
      
      
      (NANDA Pflegediagnose) 
      
      
        
      
      
        
      
      Coping des 
      Betroffenen, beeinträchtigt 
      
      
        
      
      Problem:
      geringe Frustrationstoleranz  (Beispiel: 
      Teamantrag wurde abgelehnt) 
      
        
      
      Symptome: 
      
        
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      verbal aggressiv 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      protestierten 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      wurden laut 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      fühlten sich persönlich angegriffen 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      kommentarloser Abbruch des Gespräches vom Patienten 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      kommentarloses verlassen des Zimmers 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      schlucken Aggressionen runter, obwohl sie sich über die Entscheidung 
      ärgern 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Wut oder Enttäuschung wurden an einem anderen Ort heraus gelassen 
      
        
      
      
        
      
      Problem: Fehlende oder unzureichende Kritikfähigkeit 
      
      
        
      
      Symptome: 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Patient fühlt sich bei Kritik in seiner Person abgewertet 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Patient wurde aggressiv 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Patient hat das Gefühl, man habe etwas gegen Ihn (verspürt Ablehnung) 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Patient reagiert über 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Patient sieht nur noch das Negative 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Patient fühlt sich und seine Therapie in Frage gestellt 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Patient möchte im schlimmsten Fall seine Therapie beenden 
        
      
      Einflussfaktoren (Ätiologie / mögliche Ursachen) 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Fehlende Motivation 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Unangemessene 
      soziale Unterstützung 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Negative 
      Vorbildrolle (Familienangehörige/Bezugspersonen) 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Mangelnde 
      Konfliktbewältigungsstrategien / Selbstreflektionsmöglichkeiten 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Mangelnde 
      Anpassungsfähigkeiten / Energie 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Mangelndes 
      Abstraktionsvermögen (Schwarz-Weiß-Denken) 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Verdrängung / 
      Verneinung 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Geringes 
      Selbstwertgefühl / Unsicherheit 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Medikamenten- und 
      Drogenmissbrauch 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Geringe 
      Selbstkontrolle 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Starke, andauernde 
      Schmerzen 
      
      
      
      
      Ø   
       
      
      Negativer Stress 
      (z.B. Gefühle der Angst, Anspannung) 
        
        
      
      Coping des 
      Betroffenen, beeinträchtigt 
      
      
        
      
      Pflegeziele: 
      
        
      
      
      
      
      ·
       
      Patient schätzt die momentane Situation richtig ein 
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·
       
      Patient erkennt und benennt, welche Bewältigungsstrategie er zurzeit 
      anwendet und warum diese für ihn in seiner Entwicklung nicht förderlich 
      ist. 
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·
       
      Patient erkennt und benennt, welche Reaktionen er mit seinem Verhalten bei 
      seinem Gegenüber auslöst. 
      
      
      
        
      
      
      
      
      · 
      
      
      
       Patient erkennt und benennt Gefühle die mit seinem Verhalten 
      übereinstimmen 
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·  
       
      
      Patient kennt neue Strategien und nutzt diese 
      
        
      
        
      
      
      Coping des Betroffenen, beeinträchtigt 
      
      
        
      
      Maßnahmen: 
      
        
      
      
      
      
      ·  
      
      
      
      Pat. schätzt nach jeder Situation sein Verhalten von 0-10 ein 
      
      
      
               (0= nicht angemessen reagiert) bis (10= angemessen reagiert) 
      
      
      
        
      
      
      
      
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      Pflegepersonal schätzt das Verhalten des Patienten auf der Skala ein 
      
      
      
        
      
      
      
      
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      Anschließend Reflexion der Selbst- und Fremdwahrnehmung 
      
      
      
        
      
      
      
      
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      Patient erklärt, warum das angewandte Verhalten für ihn nicht förderlich 
      ist.   
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·  
      
      
      
      Patient Rückmeldungen geben wie sein Verhalten in den jeweiligen 
      Situationen auf andere wirkt. 
      
      
      
        
      
      
      
      
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      Patienten mögliche Bewältigungsstrategien erklären 
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·  
      
      
      
      Verhaltensalternativen mit dem Patienten erarbeiten und Hilfestellung 
      geben, diese anzuwenden 
      
        
      
        
      
      Coping des Betroffenen, beeinträchtigt 
      
      
        
      
      
      
      Die Evaluation der Pflegeziele erfolgt anhand festgelegter 
      Evaluationskriterien 
      
      
        
      
      
      
      Mögliche Evaluationskriterien sind: 
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·  
      
      
      
      Wann und wie oft der Patient in einem bestimmten Zeitraum die Situation 
      richtig eingeschätzt hat? 
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·  
      
      
      
      Patient benennt welche Bewältigungsstrategien er zurzeit anwendet und warum 
      diese für ihn in seiner Entwicklung förderlich bzw. nicht 
      förderlich sind. 
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·  
      
      
      
      Patient benennt Gefühle die mit seinem Verhalten übereinstimmen. 
      
      
      
        
      
      
      
      
      ·  
      
      
      
      Patient nutzt neue Strategien. Wie oft hat er diese in einem bestimmten 
      Zeitraum angewendet? 
      
      
      
        
      
      
      
      Die Evaluation erfolgt in geplanten, regelmäßigen Gespräch mit dem 
      Patienten. Schriftliche Ausarbeitungen des Patienten können die Reflexion 
      unterstützen. 
      
      
        
      
  
  
    
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